30 Jahre später...


  - 30 Jahre später... -



glaubte man vor der Auflösung des Rätsels zu stehen, denn ein Heimkehrer aus russischer Gefangenschaft des 2. Weltkriegs erschien 1951 in der Redaktion des Donaukurier und erklärte, einige Angaben zum Fall Hinterkaifeck machen zu können.

Matthäus Eser - das ist der Name des Mannes - erklärte, daß er nach Kriegsende von einem Russen entlassen wurde, mit den Worten "Wenn Sie nach Hause kommen, sagen Sie, der Mörder von Hinterkaifeck hat Sie entlassen".
Damit rückte der Fall Hinterkaifeck wieder einmal ims Blickfeld des öffentlichen Interesses.

Da Matthäus Eser im Alter von etwa 10 Jahren öfter mit seinem Großvater an der Einöde Hinterkaifeck vorbei kam, kannte er die alten Grubers und die junge Bäuerin Viktoria Gabriel. Er betrat auch öfter den Hof. Dadurch blieb ihm die Lebensweise der Hinterkaifecker nicht verborgen, was ihn als 10 jähriger Junge jedoch nicht sonderlich interessierte. Aber Einlass gewährte ihm immer nur der alte Gruber, die beiden Frauen öffneten niemals.


Unmittelbar nach den Morden


erinnerte sich Eser, betrat er, wie viele Neugierige auch, den Hof und auch das Zimmer, in dem der Kinderwagen des kleinen Josef stand. Entsetzt verließ er dieses Zimmer und betrat durch eine offenstehende Türe einen anderen Raum. Hier sah er einen Mann stehen, der Briefe durchwühlte.
Eser stellte sich heimlich hinter den Mann und warf einen Blick auf den Brief, den der Mann gerade ließ.
Er konnte sich zwei Redenswendungen einprägen, die in dem Brief standen. Eine lautete:
"Wehe wenn das stimmt, was ich erfahren habe..." und die andere: "...die ganze Gesellschaft ausrotten"
Der Mann bemerkte den Knaben und stieß ihn heftig zur Seite, zeriss den Brief und steckte die Papierstücke in seine Hosentasche.


Der 2. Weltkrieg


Die Erinnerung an HK trat nun mehr und mehr in den Hintergrund. Der 2.Weltkrieg begann und stellt die Gedanken an diese schreckliche Bluttat mehr und mehr in den Hintergrund.
Eser geriet in Tschechien vor Kriegsende in russische Gefangenschaft. Es ergab sich jedoch, daß Matthäus Eser, ein Kamerad und eine Krankenschwester eines Abends bei einem Gespräch zusammenstanden. Ein Russe, der zufällig des Weges kam, etwa 55 Jahre alt blieb vor ihnen stehen und hörte den dreien bei deren Gespräch zu. Zu ihrer Überraschung trat er plötzlich näher und fragte Eser, ob er aus Bayern käme. Er bejahte und wunderte sich, über das einwandfreie Deutsch des Russen und gab ihm seinen Heimatort an.
"Dann kennst Du auch Waidhofen?" fragte der Russe weiter. "Wie meine Hosentasche" gab Eser zur Antwort, sehr überrascht, den Namen Waidhofen zu hören.
"Ist Dir auch Gröbern bekannt ?" fragte der Russe weiter. Eser konnte vor Erstaunen nur noch nicken. Nun kamen Dinge, die ihn geradezu verblüfften. Die Rede kam auf Hinterkaifeck und er sagte, daß der Hof längst nicht mehr existiere und der Mörder immer noch nicht gefasst sei.
Da schwieg der Russe lange, dann erkundigte er sich nach Esers Familienverhältnissen. Er wollte auch noch wissen, wo der andere Kamerad und die Krankenschwester beheimatet sind. Plötzlich ordnete der Russe, der genügend Macht besaß, ihre Freilassung an und gab ihnen einen Passagierschein, mit dessen Hilfe sie deutschen Boden erreichten. Sie haben die Heimat am 3. Juni 1945 erreicht. Als sich Eser von den Russen verabschiedete, sagte dieser:
"Du kehrst nun in deine Heimt zurück, sag dort, der Mörder von Hinterkaifeck hat dich entlassen !"


Das Geständnis


Im November 1951 wird Eser vom Staatsanwalt Dr. Andreas Popp vernommen und inhaftiert. Kurz vor Weihnachten 1951 legte er dann ein Geständnis ab:
"Ich habe mich entschlossen, die Wahrheit zu sagen. Ich gebe zu, daß alles, was ich über Hinterkaifeck ausgesagt habe, nicht den Tatsachen entspricht".
Er habe sich alles selbst zusammengedichtet. Aus der Gefangenschaft hat ihn niemand entlassen, ihm gelang mit einigen anderen im Mai 1945 die Flucht aus der russischen Kriegsgefangenschaft.





 
Die Fahndungsplakate von 1922 
 
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Die Berichte der Münchner Polizeidirektion   
 
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Der Artikel von H. Lautenbacher  
 
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