Die Aussagen von Cäzilia Starringer, Schwester des Opfers Viktoria Gabriel und
von Josef Schrätzenstaller:
6.Person
Erscheint Frau Cäzilie Starringer geb. Asam, Gütlersehefrau in Gerentshausen Hs. No 58 wohnhaft u. gibt an:
Der ermordete Andreas Gruber war mein Stiefvater. Die ermordete Viktoria Gabriel war meine Stiefschwester.
Ich bin nicht in der Lage Angaben zu machen, ob u. welche Wertsachen, Pfandbrief, Gold, Silber oder sonstiges Vermögen besessen haben. Ich hab mich um dies Sachen nicht gekümmert und die verlebten selber haben sich hierüber nicht geäußert. Ich weiß nur, dass Frau Gabriel eine goldene u. silberne Uhrkette u. eine Uhr besessen haben.
Von mir hat Andreas Gruber im Oktober 21 5.000 M entlehnt. Ich will mich dahin berichtigen, dass ich die besagten 5.000 M der Frau Gabriel auf ihr Ansuchen zwecks Ankaufs eines Motors hergab. Im Februar 22 hat sie mich neuerdings um 3.000 M angegangen, sie gab an diesen Betrag zum Bezahlen eines Dreschwagens zu gebrauchen, ich hab ihr diesen Betrag auch gegeben. Ich bin nicht in der Lage anzugeben, ob bei ihnen Bekannte verkehrten, Hamsterer zusprachen oder bei ihnen nächtigten. Die Verlebten waren andren gegenüber zurückhaltend und verschlossen. Sonst kann ich keine Angaben machen.
v.g.u
7.Person
Erscheint der led. Gütlerssohn Josef Schrätzenstaller, wohnhaft Gröbern, Hs. No 25 und gibt an:
Anfangs Februar 22 war ich mit anderen Bekannten bei der Tanzmusik in Waidhofen. Dort traf ich einen jungen Burschen, ungefähr 18 Jahre alt, dick, rundes Gesicht, bartlos bekleidet aus einer schwarzen Lederhose und schwarzen Schnürschuhen, die Farbe des Hutes u. Rockes kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Ich fragte ihn, woher er sei, worauf er erwiderte, wenn ich das sage, so tut ihr mich auslachen. Mir und meinen Begleitern war bekannt, dass der Bursche bei Gruber in Kaifeck in Dienst ist.
Seine spassige Bemerkung erweckte bei mir den Anschein, dass er nicht ganz richtig sei. Woher der Bursche ist u. wie er heiße u. wohin er sich später begeben hat, weiß ich nicht.
v.g.u
Quellenhinweis:
Die eingestellten Akten werden im Staatsarchiv München unter der Archivsignatur
PolDir 8091B
verwahrt.
Zurück zur Übersicht
Home |