Die Tatwaffe(n)

Die Tatwaffe(n)


Nach jetzigem Kenntnisstand scheinen von den Ermittlern eine 1922 im Futtertrog aufgefundene Spitzhacke, eine 1923 bei den Abbrucharbeiten im Fehlboden des Hauses aufgefundene sogenannte Reuthaue und ein 1923 im Heu (oder Stroh?) aufgefundenes Taschenmesser als Tatwaffen bzw. mögliche Tatwaffen diskutiert worden zu sein. Zu dem bei den Abbrucharbeiten aufgefundenen (angeblich blutigen) sog. Bandeisen gibt es keine dokumentierte Einschätzung, daß dieses als Tatwerkzeug angesehen worden wäre.


1.) Im Zuge der Ermittlungen nach der Entdeckung der Tat wurde am 05.04.1922 eine im Futtertrog der Rinder aufgefundene Spitzhacke sichergestellt (siehe auch Leuschner, 3. Auflage, S.42). Blutanhaftungen konnten nicht nachgewiesen werden, was man damit zu erklären versuchte, daß die Spitzhacke von den Rindern abgeleckt worden sein könnte. Dr. Aumüller scheint (einer Notiz von Kommissar Reingruber folgend) die Spitzhacke zumindest nach den ersten drei obduzierten Opfern nicht als mögliche Tatwaffe angesehen zu haben.

2.) Im Februar 1923 wurde von Josef Gabriel (einem Bruder von Karl Gabriel) im Rahmen der Abbrucharbeiten auf dem Anwesen Hinterkaifeck im Fehlboden des Hauses (neben dem Kamin) eine blutbefleckte sogenannte Reuthaue entdeckt und in der Folge der örtlichen Polizei übergeben. Über den Umweg des Amtsgerichts Schrobenhausen gelangte die Reuthaue dann zur Polizeidirektion in München. Im dortigen kriminaltechnischen Labor ist die Reuthaue (ergebnislos) auf (brauchbare) Fingerabdrücke untersucht worden. Neben Menschenblut wurden Haare von Menschen wie auch Tierhaare (vermutlich einer Katze oder eines Kaninchens) nachgewiesen. Ob die Reuthaue auch vom Obduzenten Dr. Aumüller in Augenschein genommen wurde und dieser anhand dieses Tatwerkzeuges seine Einschätzung von 1922 überprüft hat bzw. präzisieren konnte, ist nicht bekannt.

3.) Bei den Abbrucharbeiten wurde im Stadel ein (rostiges) Taschenmesser gefunden, bei der
örtlichen Polizei abgeliefert und in der Folge in München ergebnislos auf Blutanhaftungen untersucht. Laut Aussage der ehemaligen Hinterkaifecker Magd Kreszenz Rieger stammte dieses Taschenmesser aus dem Besitz des Andreas Gruber.

4.) Ebenfalls im Stadel von Hinterkaifeck wurde bei den Abbrucharbeiten 1923 ein angeblich blutiges Bandeisen gefunden. Wie dieses Bandeisen beschaffen war (Länge, Breite, Dicke, gebogen, aufgerollt?), ist nicht überliefert. Von wem die Einschätzung “blutig” vorgenommen wurde, ist ebenfalls nicht bekannt. Es gibt keine Aufzeichnungen, die belegen, daß dieses Bandeisen jemals kriminaltechnisch untersucht wurde.

R.P.

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